15. Europ. Filmfestival der Generationen (01.10. bis 30.11.2024)

Grußwort der Festivalleitung

Wir begrüßen Sie herzlich zum 15. Europäischen Filmfestival der Generationen, das bundesweit vom 1. Oktober bis zum 30. November stattfindet. Dieses Jahr umfasst das Festival 115 kommunale und regionale Veranstalter:innen, die an 210 verschiedenen Orten 286 Filmvorstellungen für Ihre Bürgerschaft durchführen; wobei die meisten davon kostenfrei angeboten werden können.

Das Gesamtprogramm enthält 30 Filme, davon sechs Festivalpremieren, in denen vor allem das hohe Alter mit seinen zahlreichen Facetten eine große Rolle spielt. Ob in einer Abschiedsfahrt einer über 90-jährigen Seniorin aus der Wohnung in eine Seniorenresidenz, die mit einer biographischen Zeitreise verbunden wird, die einen tief berührt („Taxi mit Madeleine“). Ob in der Erfüllung einer letzten Mission eines alten britischen Kriegsveteranen (mit einem herausragenden Michael Caine), der zur Feier des 70. Jahrestags der Landung der Alliierten aufbricht („In voller Blüte“). Ob in den Kriegsgeschichten von sechs Frauen aus drei Generationen, die doch das gleiche Schicksal eint, vertrieben und heimatlos gewesen zu sein, und trotzdem hoffnungsvoll an eine friedvolle und demokratische Zukunft glauben („Kriegsmädchen“). Oder in einem wunderbar-lebendigen Hamburger Chor für Menschen ab 70 Jahren, die mit jungem Deutsch-Pop und -Hip-Hop das Publikum begeistern („Heaven Can Wait“). Und ebenso in dem sehr einfühlsamen Dokumentarfilm über eine lebenslange Liebe voller Würde, Intimität und Respekt eines über 80-jährigen Paares („Für Immer“). Auch gibt es wieder einen neuen Kinderfilm für Jung & Alt, die Lust haben auf eine besondere globale Wissens- und Entdeckungsreise („Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“). Zudem wurden nach teilweise längeren Pausen mit „Britt-Marie war hier“, „Happy Ending“ und „Für Immer Dein“ drei erfolgreiche Festivalfilme wieder ins Programm aufgenommen. Wobei in dem kanadischen Film „Für Immer Dein“ ebenfalls das sogenannte „Vierte Alter“ im Zentrum steht, bei dem ein älteres Paar versucht, den Umgang mit Demenz gemeinsam mit Fürsorge, Liebe und in Würde zu gestalten. Abgerundet wird das vielfältige Programm wieder mit „Klassikern“ der letzten Festivaljahre.

Mit diesem vielfältigen Programm greift das Festival auch dieses Jahr wieder zukunftsrelevante Themen auf wie Demographischer Wandel und Altersbilder, Nachhaltigkeit und Umweltbildung, Krieg und Migration und möchte dabei Begegnungen und Dialoge fördern zwischen Bürgerschaft, Generationen und Kulturen. Möglich wird dies nur durch die zahlreichen Veranstalter:innen, Kooperationspartner:innen und den haupt- und ehrenamtlichen Akteur:innen, die mit ihrem Engagement das Filmfestival der Generationen so lebendig und erfolgreich machen. Ganz herzlichen Dank dafür!

Und nun wünschen wir Ihnen unterhaltsame und informative Filmveranstaltungen mit anregenden Begegnungen und Gesprächen!

Prof. Dr. Michael Doh
Katholische Hochschule Freiburg

Matthias Roos
Gesundheitsamt Frankfurt am Main

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Karte der Veranstaltungsorte 2024

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Grußwort des Schirmherrn

Prof. Andreas Kruse, SchirmherrMit großer Freude begrüße ich Sie zum 15. Europäischen Filmfestival der Generationen. Dieses Filmfestival verbindet eine Vielzahl von Ideen, von denen schon jede für sich genommen dem Festival besondere Bedeutung verleiht.

Um mit der ersten zu beginnen: Film. Der anspruchsvolle Film bietet die Möglichkeit, nicht nur vertraute Lebenswelten und Lebensstile aus unterschiedlichen, vielleicht auch ganz neuen Perspektiven zu betrachten, sondern sich auch auf neue, bis dahin nicht gekannte Lebenswelten und Lebensstile einzulassen – und damit noch mehr von der Vielfalt der Kulturen zu erfahren. Die zweite Idee: Festival. Festival meint immer auch öffentlichen Raum, in dem sich Menschen in ihrer Vielfalt begegnen und austauschen. Auf diesen Austausch und die damit verbundenen Begegnungen legt das Filmfestival großen Wert; dadurch leistet es zugleich einen wichtigen Beitrag zur vermehrten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Teilhabe der Menschen - dies ist die dritte Idee des Filmfestivals. Die vierte: Generationen. Die Generationen sollen in einen schöpferischen Austausch treten, in dem das Generationenspezifische, aber eben auch das Generationenübergreifende erfahrbar und erlebbar werden. Dabei lässt sich das Filmfestival von der grundlegenden, fünften Idee leiten, dass in diesem Austausch Impulse für Demokratie, Offenheit und Toleranz liegen. Und schließlich die sechste Idee: Europa. Das Festival wirbt mit Konzeption und Ansprache für den Austausch zwischen Ländern, Gesellschaften, Kulturen – es sieht in seinem internationalen, europäischen Format ein großes Potenzial für die Verständigung zwischen Menschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern und Regionen, wohlwissend, dass Kulturen immer mehr im Fluss sind und in Teilen miteinander verschmelzen. Diese Besinnung auf die europäische Idee gibt dem Filmfestival eine besondere Note - eben auch eine politische.

Das Filmfestival erfreut sich großer Beliebtheit, es zieht Jahr für Jahr eine wachsende Zahl von Menschen aus unterschiedlichen Generationen an, die nicht nur für die Auswahl der Filme dankbar sind, sondern auch und vor allem für den Austausch mit Anderen über die Filme. Ein wunderbares Stück Gesellschaft, Politik und Kultur, das Generationen zusammenführen und den Dialog zwischen den Generationen fördern möchte. Ein bedeutendes Thema dieses Dialogs, das sich wie ein Cantus firmus durch die vergangenen Filmfestivals zog und auch das diesjährige sowie die zukünftigen Filmfestivals bestimmen wird: Wir alle leben in Verantwortungsbezügen, nämlich in der Verantwortung für uns selbst, in der Mitverantwortung für andere Menschen, schließlich in der Mitverantwortung für unser Gemeinwohl, für unsere Demokratie, schließlich für die Schöpfung. Bei der Auswahl der Filme, und dies spricht mich immer besonders an, wird auf den Verantwortungsaspekt, wird auf die vier genannten Verantwortungsbezüge großer Wert gelegt.

Ich danke dem Nestor des Festivals, Herrn Prof. Dr. Doh, sehr herzlich für sein nicht nachlassendes, ungemein wertvolles Engagement und allen Einrichtungen, die an diesem Festival mitwirken, für ihre Offenheit und Kooperation. Ihnen als Gästen wünsche ich viele befruchtende Anregungen und die Erfahrung, im Film selbst wie auch im Gespräch über diesen viel zu gewinnen und ... zu geben.

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Emeritus, Seniorprofessor distinctus, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg
Kooptiertes Vorstandsmitglied der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen)

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Rückblick auf das Filmfestival der Generationen 2023

Zwischen dem 1. Oktober und 30. November 2023 nahmen 113 kommunale und regionale Veranstalter:innen am Filmfestival teil. Zu den mehr als 350 Filmvorstellungen kamen über 10.000 Zuschauer:innen. Das Festival erreicht vorrangig ein älteres und weibliches Publikum: Der Altersdurchschnitt betrug 60 Jahre, 12% des Publikums waren 80 Jahre und älter und drei Viertel Frauen. Die Veranstaltungen mit den Filmen und Publkumnsgesprächen erhielten eine überaus positive Bewertung: Über 90% der Filme und über 80% der Gespräche wurden mit gut oder sehr gut benotet. Diese seit Jahren konstant gute Resonanz äußerte sich auch in der Einschätzung von 99% der Befragten, das Festival wieder besuchen zu wollen bzw. sich zu wünschen, dass die lokalen Veranstaltungen weiterhin durchgeführt werden. Besonders ältere Frauen wertschätzen das Festival als sozial-kulturelles Event. Folgend ein paar ausgewählte Anmerkungen seitens des Publikums:

Da die meißten Veranstaltungen nicht im Kino, sondern in öffentlichen Räumen wie Stadthallen, Bürgerzentren, Gemeindehäusern stattfinden, werden mitunter Akusitk und Sitzkomfort bemängelt; zum Teil wird der Wunsch nach besserer Werbung und Bewirtung geäußert.

Weitere Ergebnisse zum Filmfestival finden Sie hier: Evaluation Filmfest 2023

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Publikation über das Filmfestival

VdK 10/2024: Nach dem Abspann ist noch nicht Schlussmfest. Das Filmfestival der Generationen will Menschen zusammenführen und miteinander ins Gespräch bringen

Kempa, S. (2016): Gereift: Das Kino entdeckt ältere Menschen. Heilberufe - Das Pflegemagazin, 68(12), 54-56.

Beitrag aus dem Magazin "Kulturräume - Das Kubia-Magazin, Ausgabe Juli 2014: Das Europäische Filmfestival der Generationen - Wie alles begann